20 Oktober 2017

Denise Feierabend im Skiweltcup.TV-Interview: „Gegen eine Olympiamedaille 2018 hätte ich nichts einzuwenden!“

Denise Feierabend im Skiweltcup.TV-Interview: „Gegen eine Olympiamedaille 2018 hätte ich nichts einzuwenden!“ (Foto: Denise Feierabend / privat)
Denise Feierabend im Skiweltcup.TV-Interview: „Gegen eine Olympiamedaille 2018 hätte ich nichts einzuwenden!“ (Foto Denis Feierabend / privat)

Engelberg – Seit gut zehn Jahren gehört die 28-jährige Eidgenossin Denise Feierabend zum Weltcup-Inventar. Sie ist ehrgeizig und lernt immer noch gerne dazu. Im Interview spricht sie über die bevorstehenden Olympischen Winterspiele in Pyeongchang, die Stimmung im Swiss Ski Team, den Sport als sozialen Faktor und vieles mehr.

Skiweltcup.TV: Denise, im Februar 2018 feierst du dein zehnjähriges Jubiläum im Skiweltcup. Kurioserweise finden zu jenem Zeitpunkt die Olympischen Winterspiele, wenn alles normal verläuft, in Südkorea statt. Wirst du diesen Jahrestag „vergolden“, und welches war rückblickend dein bestes Rennen, an das du dich erinnerst und das von der Gefühlswelt fast gestern stattgefunden hat?

Denise Feierabend: Ein netter Nebeneffekt würde ich das zehnjährige Jubiläum bezeichnen, das gerne mit einer Medaille gefeiert werden kann. Die Heim-WM in St.Moritz war für mich ein sehr intensives Ereignis, einerseits mit dem ganzen Trubel rundherum und andererseits mit meiner Leistung im Wettkampf.

Im Slalom fuhr ich mit einer kämpferischen und offensiven Fahrweise auf den neunten Rang, und in der Kombination schrammte ich als Vierte nur knapp am Podest vorbei. Das heimische Publikum und mein Fanclub gaben mir da noch den entscheidenden Kick.

In den letzten Monaten und Jahren haben sich viele erfolgreiche und siegeshungrige Athletinnen und Athleten verletzt. Viele sind ja Gott sei Dank wieder zurückgekommen oder befinden sich auf dem besten Weg dorthin. Mit Anna Veith, Ted Ligety, Aksel Lund Svindal, Lindsey Vonn, Lara Gut und beispielsweise neuerdings Marcel Hirscher hatte es wohl die Besten erwischt. Ist das nur Zufall, oder ist der Skirennsport zu gefährlich geworden?

Es zeigt einfach, wie viel Risiko in unserer Sportart steckt und wie nahe die Spitze zusammen ist, und dass uns alles abverlangt wird, um mit den Besten mitmischen zu können.

Jeder Athlet bereitet sich vor, um gute Voraussetzungen zu schaffen und sich so bestmöglich zu schützen.

Wie ist die Stimmung im eidgenössischen Damenteam? Ist man erleichtert, dass mit Lara Gut das Zugpferd wieder mit an Bord ist? Verstehst du ihre Denkweise, dass sie jetzt mehr auf ihren Körper hört und darüber hinaus nicht alle Rennen bestreiten möchte?

Die Stimmung im Schweizer Damen Team ist wirklich sehr gut, es herrscht eine gute Gruppendyanmik. Lara Gut absolviert ihre Vorbereitung im Privatteam, sie ist ihr eigener Chef und kann so ihr Programm sehr individuell gestalten.

Ich denke, jeder Sportler wächst an den eigenen Erfahrungen und lernt so seinen eigenen Körper besser zu verstehen. So hat auch Lara für sich selber gelernt, auf was sie in Zukunft mehr achtgeben muss.

© HEAD / Denise Feierabend in Aktion
© HEAD / Denise Feierabend in Aktion

Das Sommertraining 2017 ist Geschichte. Jetzt feilt man nur noch am Feinschliff im Hinblick auf die bevorstehende Saison. Was kannst du uns über deine Übungseinheiten, Trainings und Abenteuer in der warmen Jahreszeit erzählen? Wie viele Schneetage hast du erlebt, und was zeichnet für dich ein gelungenes und für dich persönlich mehr als zufriedenstellendes Sommertraining aus?

Auch wenn ich bereits mein zehnjähriges Jubiläum feiern werde, gab es für mich in diesem Sommer eine neue Erfahrung. Zum ersten Mal reiste ich nach Chile, dort trafen wir top Bedingungen an, und so konnte ich mein bisher bestes Sommertraining absolvieren.

Wir hatten guten Schnee, super Wetterbedingungen und konnten von vielen verschiedenen und abwechslungsreichen Trainingspisten profitieren. Ich konnte deutlich spürbar an meiner Technik feilen. Es kam eine gewisse Leichtigkeit auf, und so verging die Zeit wie im Flug.

Sport ist gesund und fördert durch seine internationale Sprache auch soziale Beziehungen. Was sind dessen ungeachtet deine Werte, für die es sich lohnt zu kämpfen und darüber hinaus dein Leben auch abseits der Piste positiv beeinflussen?

Sport verbindet, egal welche Sprache gesprochen wird. In diesem Sinne ist es schön, möglichst viele Leute anzusprechen und ebenfalls zum Sport motivieren.

Es ist ein Privileg, dass ich mein Hobby zum Beruf machen durfte und so täglich immer wieder neue Glücksmomente erlebe. Natürlich ist es ein steiniger Weg. So lernte ich zu kämpfen und meine Ziele nie aus den Augen zu verlieren.

Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner

Denise Feierabend beim aktiven Abschalten in der Natur (Foto Denis Feierabend / privat)
Denise Feierabend beim aktiven Abschalten in der Natur (Foto Denis Feierabend / privat)

 

Skiweltcup Kalender / Termine der Damen Saison 2017/18
& Olympische Winterspiele Ski Alpin 2018

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